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Wasserstraßenkreuz Magdeburg

23.09.2022

Nördlich von Magdeburg überquert der Mittellandkanal die Elbe. Die Kanalbrücke wurde erst 2003 fertiggestellt. 1938 endeten hier die Arbeiten am Mittellandkanal. Die Fundamente für ein Schiffshebewerk in Richtung Berlin wurden fertig gestellt, aber nach der Wiedervereinigung abgerissen. Stattdessen wird die Schleuse Hohenwarte gebaut, die Schlepp-Schub-Verbände mit einer Länge von 185 m schleusen kann. Der Fall ist 19,5 m. Es geht schnell nach unten.

Teil des Wasserstraßenkreuzes ist das Schiffshebewerk Rothensee aus dem Jahr 1938, das heute vor allem Sportboote vom Mittellandkanal auf die Elbe bringt. Als wir ankommen, ist der Aufzug geschlossen. Er wird von einer Gruppe Freiwilliger betrieben, die das Schiffshebewerk um 17:00 Uhr schließen. Auch im Stillstand ist es eine beeindruckende Konstruktion. Die Schalter und Bedienelemente sehen sehr authentisch aus.

Noch vier Kilometer und unsere Route geht weiter auf dem Elbe-Havel-Kanal. Hier beschließen wir, dass Meza vom Ufer aus spazieren gehen und Fotos machen kann, während unsere Feuerwehrfrau Gabi und meine Mutter Petra das Tauhandling auf dem Vordeck übernehmen. Denn das haben sie inzwischen gut gelernt.

Ich sehe, dass meine beiden Leichtmatrosen – kürzlich zu Matrosen befördert – unsicher sind, welche Fähigkeiten sie in den letzten Tagen aufgebaut haben.

Meza und ich sehen uns an, ob es klappt.. - Ist es o.k.? Ja, natürlich können sie das!

Wir sind das einzige Schiff, das heute Morgen quert. Es ist eine Einbahnstraße. Die Brücke ist 918 m lang. Wir sind überrascht, dass wir im UKW-Funk eine weibliche Stimme hören.

Nicht nur die Bodenbeschaffenheit, Geologie und damit auch die Vegetation haben sich in den letzten zwei Tagen verändert, sondern auch die Mentalität. Ich höre vertraute Dialekte über das UKW-Funkgerät. Immer öfter sitzt eine Frau am Steuer eines der Binnenschiffe. Wir passieren die Schleuse Hohenwarte und landen auf dem Verbindungskanal zwischen Havel und Elbe.