Was besseres als den Tod findest Du überall!
14.09.2022Es waren einmal ein alter Esel, ein alter Hund, eine alte Katze und ein alter Hahn. Der Esel war zu alt, um bei seinem Müller noch zu arbeiten. Der Hund war zu alt, um für seinen Herrn noch zu jagen. Die Katze war zu alt, um auf dem Bauernhof, auf dem sie lebte, Mäuse zu fangen, und der Hahn war zu alt, um im Morgengrauen anständig zu krähen.
So dachte der Esel „Ich gehe nach Bremen und werde Stadtmusikant“. Er traf den Hund und die Katze. Beide wurden von zu Hause weggejagt und wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Schließlich trafen sie auf den Hahn, der geschlachtet werden sollte. „Hallo Herr Hahn“, sagte der Esel „wenn es dir so schlecht ergeht, komm mit uns nach Bremen. Wir können singen und Musikanten werden. Etwas Besseres als den Tod findest Du überall!'
Und so zog der Esel mit Hund auf dem Rücken, der eine Katze auf dem Rücken hatte, die einen Hahn auf dem Rücken hatte nach Bremen, um Stadtmusikant zu werden. Auch wenn es schief und schräg klang, was sie sangen. Sie vertrauten darauf, dass sie einen guten Taler verdienen könnten, denn die Bremer waren anständige Leute...
So geht die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten. Das Lustige an der Volkserzählung ist, dass die vier Tiere, die auf ihrer Reise Räuber erfolgreich vertrieben, es nie nach Bremen geschafft haben. Doch die Geschichte ist so bekannt geworden, dass in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Bronzestatue der vier Freunde am alten Bremer Rathaus aufgestellt wurde.
Und wenn man nicht viel Zeit hat, aber Bremen und die Europa-Marina der Ort ist für den Bettenwechsel, dann trinkt man wenigstens einen kleinen Kaffee bei den vier Tieren und schlendert durch die geheime Hauptstraße der Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig restauriert wurde und wieder in authentischem Glanz erstrahlt. Beeindruckend sind die Details im Giebelmauerwerk und die Verarbeitung der alten Ornamente in den Fassaden. Vermutlich sind sie aus Bremer Sandstein gemacht und zeugen vom alten Glanz der Stadt.
Bremer Sandstein heißt übrigens nur Bremer Sandstein, weil er hier in Bremen über die Wasserstraßen gehandelt wurde. Im Mittelalter wurde der Stein von hier aus an andere mittelalterliche Bauprojekte verkauft, wie zum Beispiel an den Domturm zu Utrecht.