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ETA Den Helder 16:00 Uhr

17.06.2023

Aufwachen. Der Wind weht sehr schwach. Die Vorhersage ist 2 Bft Nordnordost. Aber es ist ruhiger.

Letzte Nacht haben wir auf der südöstlichen Ecke der Ebene der Kirchen ganakert. Das ist eine Sandbank östlich Texeler Nordendes, früher Eierland genannt. Wir haben noch 16 nautische Meilen vor uns, bevor wir in Den Helder anlegen. Es ist jetzt zweifellos Sommer.

Bevor alle an Deck sind, beginne ich schon mal mit der Ankerwinde. Eine etwas kürzere Kette kann nicht schaden. Nicht, dass ich noch in Streit gerate, dass die Skipperin nie den Anker hochkurbelt... Wir bereiten das Schiff vor für einen Vor-dem-Wind-Kurs... Erst das Friesische Zeug und als Anker und Fock oben sind und wir dem Texelstroom erreichen, fieren wir das Großsegel aus.

So holen wir das kleinste bisschen Wind aus der anstehenden Flaute. Der Texelstroom ist der tiefste Punkt des niederländischen Wattenmeeres. Die Strömung hier nimmt uns mit. Zwischen 11:00 und 15:00 Uhr segeln wir so langsam und leise, dass wir die Geräusche des Hafens auf Texel hören können.

Martijn will lieber etwas schneller fahren. Ich würde gern die Bremse ziehen. Die Geschwindigkeit aber bleibt gleich. Am Fährhafen von Texel nimmt der Wind fast komplett ab. Die Geschwindigkeit, die wir mit Strömung segeln, ist schneller als der wahre Wind. Die Fock fällt ein. Leonie und ich nehmen das Vorsegel herunter.

Um 15:00 Uhr liegen wir vor der Hafeneinfahrt. Das Großsegel geht runter. Wir nehmen die Brücken und die Schleuse ohne Wartezeiten. Der Hafendienst Den Helder winkt aus dem Fenster der Funkzentrale. Wir fahren ruhig in den Museumshafen ein als ob wir niet weg waren. Es ist 15:48 Uhr. 

Der Hafenmeister und seine Frau warten auf der Bank vor dem Skippercafé. Eine kleine Delegation nur, aber unser Empfang hätte nicht herzlicher sein können. Danke!