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Der historische Hafen von Berlin

30.09.2022

Im Zentrum Berlins liegt die Spree-Insel, auf der Cölln in den Anfängen der Stadtentwicklung lag. Dies war einer von zwei Teilen, die schließlich zur heutigen Stadt Berlin zusammenwuchsen. Heute sind auf dem nördlichen Teil der Insel, der sogenannten Museumsinsel, bekannte Berliner Museen zu finden. Im südlichen Teil, der Fischerinsel, befindet sich der historische Hafen Berlins, in den wir um 12:00 Uhr einlaufen.

Hier ist es ruhig. Obwohl die Sonne scheint, liegen alle Schiffe im kalten Herbstschatten der Gebäude. Der Hafen wirkt anders als die Museumshäfen, die ich kenne. Niemand scheint hier zu wohnen. Alle Schiffe scheinen verlassen. Zumindest kommt zunächst niemand heraus.

Wir wählen zwei der Schlepper aus, die außen liegen und bei denen wir mit unserer Länge gut festmachen können. Der Wind ist mit uns und wir werden sanft neben die Schlepper in die fünfte Reihe getrieben. Neben dem traditionellen Elbe-Havel-Kahn Renate Angelika, dem Finowkahn Adonis, dem Dampfschlepper Andreas und den Motorschleppern Volldampf und Auguste stellen wir den Motor ab.

Jetzt gibt es auch einen Groninger Tjalk daneben, denke ich bei mir.

Die Kähne fallen sofort auf. Sie sind sicherlich über 40 m lang. Ich weiß, es gibt größere Ruderblätter als meine ... Aber so groß ...

"Berlin ist aus dem Kahn gebaut" sagt man hier, weil die Frachtkähne zur Zeit der Besiedlung der Region Baumaterialien, Nahrung und Kohle zum Heizen in die Stadt gebracht haben. Vor allem Holz, Ziegel, Backsteine und Obst kamen aus der Havelregion in die Stadt. Das sind also die berüchtigten Kähne der Stadt!

Clemens zeigt sich plötzlich und sagt, dass wir mit fünf Schiffen nebeneinander zu breit sind. Ein Platz für die Nacht wird noch für uns besorgt. Berlin überrascht immer wieder!! Wir können längsseits liegen bei Gertrud, der Klipperaak, gebaut 1910 in Meppel, Niederlande...