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Der Havelkanal verbindet die Havel mit der Havel

09.10.2022

Der Havelkanal, eine Wasserstraße, die ich nicht befahren wollte, wählt uns. Eigentlich wollte ich hier nicht lang. Ein Kanal gebaut für die Berufsfahrt. Keine Sehenswürdigkeiten, keine Gärten ... Schon wieder Wald... Seit Wochen schreibe ich darüber, dass der Herbst endlich einzieht und die Bäume am Wasser sind noch so grün sind wie im Sommer ... Was für ein langer Herbst ...

Viele Bezonderheiten bietet der Havelkanal nicht. Ein paar Brücken, eine Betonschleuse, eine Autobahn und eine große Bucht. Erst als ich in die Geschichte dieser Wasserstraße eintauche, bekommt sie von mir ihre Aufmerksamkeit. 

Dieser Kanal wurde erst 1960 gebaut. Er wird Havelkanal genannt, um die Havel mit der Havel zu verbinden. Das klingt erstmal nicht sehr schlau...

Aber wenn ich auf die Karte schaue und sehe, wo früher die Grenze zwischen Berlin und der ehemaligen DDR war, weiß ich, warum der Kanal gebraucht wurde ... Hier musste die Handelsschifffahrt nicht durch West-Berlin sondern konnte den Westteil der Stadt leicht umgehen. Ich wusste nicht, dass es so einen jungen Kanal gibt. Bisher war ich fast ausschließlich auf Wasserstraßen mit einem Alter von mindestens 100 Jahren unterwegs.

Wir müssen irgendwo schlafen und ich rufe die Marina in Brieselang an:

"Haben Sie einen Platz für ein 22-Meter-Sportschiff?" frage ich.

Ich höre den Herrn in der Leitung denken. „Sie sind das Schiff aus der Zeitung! Ja, natürlich habe ich einen Platz! Der Steg ist nur 12 m lang! Aber das macht ja nichts."

Da sehe ich auch kein Problem. Bei Bedarf kann der Anker noch geworfen werden.

Er nimmt unser Tau an mit einem Lächeln. Morgen noch zwei Stunden fahren und dann sind wir wieder in Ketzin.