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Antilope ante portas

20.09.2022

Hinter der Schachtschleuse Minden müssen sich die Schleusen des Mittellandkanals nicht verstecken. Schliesslich stammen einige Schleusen aus derselben Bauzeit. Eine der ersten Schleusen, die wir hier befahren haben, ist die ehemalige „Hindenburg-Schleuse“ oder Schleuse Anderten bei Hannover.

Der Bau dieser Schleuse begann 1919 und endete 1928. Die Betonkonstruktion ist riesig! Wir legen an vor einer Betonwand. Das war damals die größte Binnengewässerschleuse Europas. Der Höhenunterschied, den wir überwinden müssen, beträgt 14,7 m.

Natürlich sind wir ein 22 m langes Sportboot. Wir müssen also am Sportsteg warten und können nur mit einem Binnenschiff einfahren.

Nach einer Stunde faulen Liegens in der Sonne kommt der Aufruf durch den Lautsprecher. Das Sportboot darf hinter dem Binnenschiff einfahren.

So machen wir es. Als sich das Schleusentor hinter uns schließt, ist die Sonne weg und es ist kurz kalt. Es geht aufwärts! Im Sekundentakt wechseln wir die Taue von Poller zu Poller mit dem Bootshaken... - es ist wie beim Stricken, nur mit einer sehr großen Nadel und man braucht dafür zwei Personen. In der Zwischenzeit tun wir dies mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Eine Befüllung mit 40.000 m3 Wasser dauert 15 Minuten. Die Sparbecken für das Schleusenwasser sind in der Betonkonstruktion versteckt und verschlossen. Bei einer Schleusung gehen ca. 10.500 m3 Wasser verloren. Große Pumpen sorgen dafür, dass ca. 30 % davon wieder in die Becken für die nächste Schleusung gepumpt werden können.